Wenn Kommunikation wehtut – und was wir trotzdem tun können

Es ist dieser eine Satz.
Dieser Blick.
Diese Art, wie jemand in einem Meeting spricht – und plötzlich bist du wieder fünf Jahre alt, klein, falsch oder stumm. Nicht, weil es objektiv schlimm war. Sondern, weil etwas in dir getriggert wurde, das du nicht gleich greifen kannst.

Ich kenne solche Situationen gut. Aus meiner früheren Arbeit, aus dem Kontakt mit Menschen, die sich selbst verlieren, wenn jemand neben ihnen laut wird – oder subtil. Denn „schwierige“ Kolleg:innen sind oft nicht das Problem. Der Umgang mit dem, was sie in uns auslösen, ist die eigentliche Herausforderung.

Kommunikation auf Arbeit ist nicht neutral. Sie ist aufgeladen: mit Erwartungen, alten Mustern, Ängsten, Rollenbildern. Und oft fehlt der Raum, das überhaupt anzuerkennen. Wir reagieren, statt zu antworten. Wir halten aus, statt klar zu sein. Oder wir explodieren innerlich – und lächeln nach außen.

Was mir geholfen hat – und was ich heute vermittle – ist zuerst das Wahrnehmen: Was passiert da gerade in mir?
Nicht „Was stimmt mit dem anderen nicht?“
Sondern: Was trifft er oder sie gerade in mir?
Diese Verschiebung bringt Freiheit.

Im Coaching geht es dann nicht um Schuld oder Vermeidung. Sondern um neue Handlungsspielräume:
Wie kannst du klar kommunizieren – ohne anzugreifen?
Wie kannst du innerlich sicher bleiben, auch wenn jemand dich provoziert?
Wie kannst du dich schützen, ohne dich abzuschotten?

Es ist möglich, mit „schwierigen“ Kolleg:innen in Kontakt zu bleiben – ohne dich selbst zu verlieren. Es braucht Klarheit. Und den Mut, bei dir zu bleiben.